Kinder in Deutschland gehen gerne zur Schule aber fordern mehr Mitbestimmung

Die Programmgeschäftsführerin des Kinderkanals von ARD und ZDF, Dr. Astrid Plenk, stellte in einem Pressegespräch an einer Berliner Grundschule zusammen mit Silke Hillesheim, Geschäftsführerin der Koordination des ARD-Tages- und Familienprogramm, und Michael Stumpf, ZDF-Hauptredaktionsleiter "Kinder und Jugend", die Ergebnisse einer repräsentativen Befragung von Schüler*innen und die daraus abgeleiteten Programme für den KiKA-Themenschwerpunkt vor. "Respekt für meine Rechte! Schule leben!" wird als nächstes großes Highlight nach der KiKA-Monatsmarkführerschaft mit 18 % im August vom 9. bis 27. September 2019 präsentiert.*

"Eine zentrale und wichtige Erkenntnis ist, Kinder gehen gerne zur Schule! Sie begreifen Schule als einen Ort für soziale Begegnungen, sie freuen sich auf Freund*innen, Schulkamerad*innen und Lehrer*innen", so Dr. Astrid Plenk, "Das bedeutet aber auch, dass sie sich dort wohlfühlen möchten und einbringen wollen. Und das ist leider nicht immer der Fall. Ob Gebäude- oder Ausstattungsmängel, fehlende Mitwirkungsangebote oder zu früher Schulbeginn: Schule darf sich nach der Meinung der Kinder in diesen Bereichen verändern, um ein Ort zu bleiben, an dem man lange motiviert lernt und lebt."

Hohe Zufriedenheit der Kinder

Tatsächlich sagen 80 % der Erst- bis Sechstklässler*innen, dass sie "gerne" bzw. "sehr gerne" zur Schule gehen. Besonders freuen sie sich auf Freund*innen (96 %) und den Unterricht (75 %). Mit steigender Klassenstufe sinken die Zufriedenheitswerte von rund 90 % in der 1. und 2. Klasse auf durchschnittlich 73 % in der 5. und 6. Klasse. 5 % der Kinder gehen allerdings "nicht gerne" oder "überhaupt nicht gerne" zur Schule. Die höchste Zufriedenheit zeigt sich in Bremen, Thüringen und dem Saarland, die geringste in Rheinland-Pfalz und Sachsen-Anhalt.

Wunsch nach Mitsprache

Kinder wünschen sich mehr Beteiligungsmöglichkeiten und Mitspracherechte in der Schule, zum Beispiel bei der Klassensprecher*innen-Wahl (94 %), der Gestaltung des Klassenraums (90 %) oder wofür das Geld der Klassenkasse verwendet werden soll (86 %). 65 % der Kinder möchten bei der Gestaltung des Unterrichts mitreden dürfen.

Wunsch nach späterem Unterrichtsbeginn

Die Kinder wurden gefragt, wann ihrer Meinung nach der Unterricht beginnen soll: 98 % der Erst- bis Sechstklässler*innen gaben eine konkrete Uhrzeit an. Ihre durchschnittliche Wunschuhrzeit für den Unterrichtsbeginn ist 8:40 Uhr.

Wunsch nach besserer Ausstattung der Schulen und Schulhöfe

Auf die Frage: "Was könnte man an deiner Schule besser machen?" antworteten mehr als zwei Drittel (68 %) der Kinder, sie wünschen sich eine "schönere" Ausstattung ihrer Schule, einen attraktiveren Pausenhof mit Spielmöglichkeiten, "bessere" Klassenräume und renovierte Toiletten.

Bundesweite Exklusivbefragung

In einer Feldzeit von 21. Februar bis zum 29. März 2019 wurden 1.296 Erst- bis Sechstklässler*innen zu ihrem Schulalltag befragt. Durchgeführt hat diese repräsentative Exklusivbefragung das Marktforschungsinstitut "iconkids & youth" im Auftrag von KiKA. 373 geschulte Interviewer*innen befragten die Kinder anhand eines standardisierten Fragebogens.

* Quelle: AGF Videoforschung in Zusammenarbeit mit GfK, DAP, Nielsen, ANKORDATA; videoSCOPE, 03.09.2019 DAP, Marktstandard: TV, endg. gew. Daten (bis 29.08.2019)
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