Posten oder nicht posten?

Die schönsten Kinderfotos entstehen oft im Urlaub und die stolzen Eltern möchten sie am liebsten der ganzen Welt zeigen. Sie teilen sie über Facebook, Instagram und Co., vergessen dabei aber mögliche Risiken für ihre Kinder. Aufnahmen, die einmal im Netz gelandet sind, können sich schnell verbreiten.

Die Initiative „SCHAU HIN! Was Dein Kind mit Medien macht.“ will helfen und hat wichtige Ansatzpunkte zusammengestellt, die relevant sind bei der Frage: „Soll ich meine Urlaubsfotos posten oder nicht?“

Die 5 wichtigsten Hinweise:

  1. Keine Fotos und Videos veröffentlichen, auf denen das Kind deutlich zu erkennen ist.
    Stattdessen lieber Fotos wählen, auf denen Kinder nur im Anschnitt oder mit Sonnenbrille zu sehen sind.
  2. Kinderfotos generell nur in gesicherten Bereichen veröffentlichen, die nicht für alle zugänglich sind.
    Als Grundregel gilt: Profilinformationen und Bilder sind am besten immer nur für ausgewählte Kontakte und auf keinen Fall für Suchmaschinen sichtbar. Beim Hochladen von Bildern über das Smartphone darauf achten, dass die Ortsbestimmung deaktiviert ist. Ansonsten können andere NutzerInnen sehen, wo das Bild aufgenommen wurde. Eine gute Übersicht darüber, wie beliebte Online-Dienste sicher eingestellt werden können, zeigt: www.kompass-social.media.

  3. Vor allem auf das Teilen von Fotos, die Kinder in Bikini oder Badehose, in der Badewanne oder in anderen privaten Situationen zeigen, ist gänzlich zu verzichten.

  4. Als Eltern mit gutem Beispiel voran gehen. Seien Sie ein Vorbild für den sorgsamen Umgang mit persönlichen Daten im Netz.

  5. Nicht nur das Posten, sondern auch das Hochladen von Bildern in einen Online-Speicher („Cloud“) ist nicht unproblematisch. Schließlich vertraut man persönliche Daten einem Unternehmen an. Zudem können diese Speicher auch von Unbefugten gehackt werden. Daher gilt, sich genau über die Geschäfts- und Datenschutzbedingungen des Anbieters zu informieren und den Zugang über ein ausgefeiltes Passwort zu schützen. Am sichersten ist es, Bilder oder Videos nur auf der Festplatte zu speichern.


Im schlimmsten Fall können gepostete Fotos Anlass für Mobbing sein:

Kinder haben wie alle anderen Personen ein Recht am eigenen Bild, können jedoch nicht selbst über eine Veröffentlichung entscheiden, weil sie die Folgen noch nicht abschätzen können. Das unbedarfte Hochladen oder Teilen von Kinderfotos erhöht das Risiko unerwünschter Kontakte, insbesondere, wenn Wohnort und Name bekannt sind. Auch wenn etwa das Bild im Profil oder Blog später gelöscht wird, können die Aufnahmen weiter kursieren. „Niemand möchte intime Fotos von sich im Netz“, sagt SCHAU HIN!-Mediencoach Kristin Langer. „Manche Fotos können Kindern, auch wenn sie diese heute toll finden, in einem späteren Alter unangenehm und im schlimmsten Fall sogar Anlass für Mobbing sein.“

Mehr Infos findet Ihr hier.

Foto: pixabay