Es weihnachtet sehr: Festlich geschmückte Straßen, duftende Plätzchen und besinnliches Kerzenlicht stimmen jetzt auf die Adventszeit ein. Auch wenn in diesem Jahr vieles anders ist, müssen Christmas-Fans trotz des Teil-Lockdowns und ausbleibender Weihnachtsmärkte nicht auf ihre liebsten Adventstraditionen verzichten: Virtueller Budenzauber wie beim Nürnberger Online-Christkindlesmarkt oder beim digitalen Weihnachtsmarkt im Erzgebirge ist ein guter Ersatz für das ausbleibende Adventszeit-Highlight, doch auch andere besinnliche Angebote bringen Weihnachtsstimmung per Mausklick ins eigene Wohnzimmer und ermöglichen dabei ganz reibungslos „Snowcial Distancing“.
Tipp 1: Per Stream das Weihnachtskonzert ins Wohnzimmer holen
Was wäre Weihnachten ohne die passende Musik? Ob Last Christmas von Wham! oder das Weihnachtsoratorium von Bach – die musikalische Untermalung macht die Weihnachtsstimmung erst perfekt. Da in diesem Jahr keine Weihnachtsaufführungen vor Publikum stattfinden können, werden viele Konzerte und Theaterstücke kurzerhand im Livestream gezeigt.
Bunt gemischt ist im Livestream-Angebot für jeden etwas dabei: So kommen naturwissenschaftlich Interessierte und Schüler beim Livestream „Weihnachten mal anders: Physik und Musik“ mit dem WDR Funkhausorchester auf ihre Kosten (10. Dezember, kostenlos). Schlager-Fans schunkeln am 13. Dezember zum exklusiven Weihnachtskonzert „Endlich Weihnachten“ von Ella Endlich im eigenen Wohnzimmer. Klassisch wird es mit den X-Mas-Specials des Moscow Classic Ballett: Am 12. Dezember wird „Schwanensee“ live übertragen, am 19. Dezember holen sich Zuschauer im Livestream den „Nussknacker“ nach Hause. Eine große Auswahl an aufgezeichneten, kostenlosen Weihnachtskonzerten gibt es etwa bei ARTE Concert in der Rubrik „Kling, Glöckchen, kling“.
Tipp: Ob der örtliche Kirchenchor oder die Schülerband aus dem Nachbarort – am besten man hört sich im eigenen Umfeld um, ob in der Adventszeit Livestreams angeboten werden. Mit einer Spende unterstützt man die Musikerinnen und Musiker, die sich in diesem Jahr besonders über Support freuen.
Tipp 2: Gottesdienst und Christmette vom Sofa aus verfolgen
Für viele Familien gehört der Besuch von Gottesdienst oder Christmesse fest zur Weihnachtstradition und die besinnliche Stimmung in der Kirche macht das Feiertags-Gefühl erst komplett. Gottesdienste sind zwar unter Einhaltung der Hygieneregeln auch weiterhin für Gläubige zugänglich, doch sind die Teilnehmerzahlen stark begrenzt – perfekt also, dass viele Gemeinden ihre Gottesdienste und Christmessen online übertragen.
Bequem und sicher aus dem eigenen Wohnzimmer kann man den feierlichen Livestream nutzen, um einen Moment innezuhalten. So wird etwa die Christmette im Kölner Dom live gestreamt (24. Dezember, ab 23:30 Uhr). Auch das Bistum Würzburg strahlt am Heiligabend um 17 Uhr im Livestream die Christmesse im St. Kiliansdom aus. Aus Berlin wird an Heiligabend um 15 Uhr ein ökumenischer Gottesdienst live im rbb übertragen.
Auch in berühmte Kirchen und Kathedralen kann man jetzt einen Blick werfen: Auf vaticannews.va wird täglich die Frühmesse des Papstes aus dem Vatikan übertragen, traditionell gibt es den Segen „Urbi et orbi“ an Weihnachten im TV zu sehen. In der nach dem verheerenden Brand frisch renovierten Pariser Kathedrale Notre Dame findet erstmals wieder an Heiligabend ein Weihnachtskonzert statt, das im Fernsehen live verfolgt werden kann.
Tipp 3: Auf Reisen in internationalen Weihnachts-Welten von New York bis Singapur
New York, New York: Einmal zum Weihnachtsshopping in den Big Apple – was für viele Traveller ganz oben auf der Bucketlist steht, könnte 2020 (zumindest virtuell) Realität werden. Das „Window Wonderland“ bietet beeindruckende Einblicke in die bunten Weihnachts-Schaufenster der bekanntesten New Yorker Kaufhäuser von Macy's bis Tiffany & Co. – Windowshopping deluxe!
Auch sonst wird fernweh-geplagten Weihnachtsfans dieses Jahr so einiges geboten: So bietet etwa das alljährlich stattfindende Lichterfest „Christmas Wonderland“ an den bekannten Gardens by the Bay in Singapur eine „Virtual Edition“. Besucher können online in einer Virtual-Reality-Experience das Lichtermeer in dem futuristischen Park bestaunen, an weihnachtlichen Online-Spielen teilnehmen und sich im digitalen Theater unterhalten lassen.
Für funkelnde Christmas-Lights ist auch London bekannt: Die beeindruckenden Lichtinstallationen aus den vergangenen Jahren können bei einer 360-Grad-Tour auf YouTube bestaunt werden. Wer die diesjährigen Weihnachtslichter begutachten möchte, meldet sich für eine virtuelle „Christmas Lights Tour“ an: Über 90 Minuten führt ein Guide durchs weihnachtliche London und bringt mit spannenden Christmas-Facts das festliche Feeling direkt ins Wohnzimmer (zum Beispiel am 05. Dezember).
Wer auch in Sachen Weihnachtsmarkt ein bisschen internationales Flair erleben und regionales Handwerk aus den entsprechenden Destinationen supporten möchte, wird etwa beim virtuellen Oberwalliser Weihnachtsmarkt in der Schweiz oder beim York Christmas Market in England online fündig.
Tipp 4: Der direkte Draht zu Weihnachtsmann und Christkind
Mit echten Herzenswünschen wendet man sich am besten direkt an den Weihnachtsmann oder das Christkind: Seit jeher beliebt bei Groß und Klein ist der Service der Deutschen Post einen Brief an Weihnachtsmann, Christkind oder Nikolaus zu schicken – das geht natürlich auch dieses Jahr bequem und sicher von Zuhause aus. Die Adressen finden Wunschzettelschreiber auf der Weihnachtspost-Website. Damit der Weihnachtsmann genug Zeit hat zu antworten, sollte der Wunschzettel spätestens zehn Tage vor dem Fest losgeschickt werden.
Einen direkten Einblick ins verschneite Zuhause des Weihnachtsmannes bietet übrigens der Livestream des Santa Clause Village in Rovaniemi in Lappland: Rund um die Uhr wird das Bild vom Hauptplatz des Weihnachtsmanndorfes übertragen, durch den der Polarkreis führt. Wem das nicht genug ist, kann mit dem First Person Santa Claus-Video auf YouTube an Heiligabend den Weihnachtsmann auf seiner Reise zu Familien rund um die Welt begleiten und die Schlittenfahrt aus seinen Augen erleben.
Tipp 5: Ein Ausflug in die Weihnachtsbäckerei
Ob Vanillekipferl, Baumkuchenspitzen oder klassische Plätzchen – Weihnachtsgebäck gehört zu den Highlights in der Adventszeit und schmeckt selbstgemacht einfach am besten. Wer auf der Suche nach ausgefallenen Rezepten ist, wird schnell auf YouTube fündig. Hier zeigen „Backfluencer“ wie etwa Sally von Sallys Welt Step-by-Step-Anleitungen für gelungene und kreative Weihnachtsleckereien. Für noch mehr Backspaß verabredet man sich einfach mit der besten Freundin zum Video-Call und probiert sich gemeinsam an Stollen, Lebkuchen und Co.
Tipp 6: Mit TV-Klassikern in Winterwelten beamen
Der Baum ist geschmückt, die Geschenke sind verpackt und die Zeit bis zur Bescherung erscheint endlos – die perfekte Gelegenheit ganz ohne schlechtes Gewissen den Fernseher anzuwerfen und in eine andere Weihnachts-Welt abzutauchen. Doch nicht nur in den Stunden bis zum Fest sind weihnachtliche TV-Klassiker von „Sissi“ bis „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ die schönste Beschäftigung an den Feiertagen – vor allem wenn man dabei dick eingemummelt auf dem Sofa sitzt und im Kamin (oder virtuell auf dem Laptop-Bildschirm) ein Feuer knistert.
Wer sich für die Weihnachtstage sein perfektes TV-Programm gespickt mit Weihnachtsklassikern stricken möchte, kann sich auf die öffentlich-rechtlichen Sender verlassen: „Sissi“ wird in der ARD etwa am 25. Dezember um 14:55 Uhr und am 26. Dezember um 16:45 Uhr übertragen. „Der kleine Lord“ läuft am zweiten Weihnachtsfeiertag um 11:10 Uhr. Mit „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ kann man sich etwa am 20. Dezember um 15:05 Uhr (NDR) oder am 24. Dezember um 12:15 Uhr (ARD) die Märchenwelt ins Wohnzimmer holen. Auch modernere Klassiker machen Lust auf Weihnachten: So wird etwa „Tatsächlich… Liebe“ an Heiligabend um 23:35 Uhr im ZDF übertragen.
Auch Streaming-Fans kommen mit altbekannten Klassikern auf ihre Kosten, die sie ganz flexibel anschauen können. „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ ist etwa auf Netflix und Amazon Prime Video auf Abruf verfügbar. „Kevin – Allein in New York“ ist bei Disney Plus zu sehen, „Der Grinch“ wird auf Netflix, Amazon Prime Video und Maxdome gestreamt.
Tipp 7: Schluss mit Bildschirm: Weihnachten analog auf Distanz
Nach all den Streams und virtuellen Weihnachtsmärkten kann man sich schon mal nach ein bisschen analogem Weihnachtsambiente sehnen. Dass Weihnachten auch auf Distanz klappt, zeigen etwa stimmungsvoll die Büdchen, die vielerorts Glühwein und Weihnachtsgebäck anbieten. Wie wäre es mit einer Verabredung zum Glühwein-Spaziergang? Ob beim Bummel durch die City oder im Park – mit einem leckeren Heißgetränk in der Hand kommt garantiert Weihnachtsstimmung auf.
Auch Drive-In-Angebote, die sich schon im Frühjahr etabliert haben, sind jetzt eine schöne Alternative zur heimischen Couch. Der „Winter Wunderland Drive-In“ im Freizeitpark Wunderland Kalkar im Nordwesten von Nordrhein-Westfalen bietet etwa auf einer Strecke von zweieinhalb Kilometern weihnachtliche Attraktionen und Lichterglanz – am Ende bestellt man auf dem Weihnachtsmarkt vom Auto aus heiße Schokolade und Glühwein to go. Auch auf dem Drive-In-Christkindlmarkt im bayerischen Landshut können Weihnachtsmarkt-Liebhaber weihnachtliche Leckereien durchs Autofenster ergattern.
Wer Weihnachtsfilme wie „Schöne Bescherung“ oder „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ einmal in besonderem Ambiente erleben möchte, kann sich die Klassiker in vielen Autokinos auf der ganz großen Leinwand ansehen. Mit ausreichend Abstand und sicher im eigenen Auto genießen Besucher etwa in Essen, Köln oder Frankfurt am Main besinnliche Kinostunden.