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Erfolgreicher Wiedereinstieg in den Beruf – Wie schaffe ich das?

Die meisten Mütter genießen die Zeit mit ihrem Kind sehr und sind gerne Vollzeit-Mama. Doch viele müssen oder wollen nach der Familien-Phase wieder arbeiten. Vor dem Schritt zurück ins Berufsleben stellen sich den Müttern viele Fragen: Wie viele Stunden kann oder möchte ich arbeiten? Ist ein Einstieg in meinen alten Beruf möglich oder habe ich nach der Babypause etwa schon den Anschluss verloren? Oder möchte ich eventuell etwas ganz anderes machen?

Immer mehr Mütter wollen oder müssen arbeiten
Knapp zwei Drittel der Mütter im Alter zwischen 25 und 60 Jahren gingen 2010 laut einer Studie einer Erwerbstätigkeit nach, die Tendenz ist steigend. So geht  auch die Anzahl der geleisteten Wochenstunden bei Frauen mit Kindern weiter nach oben. 75 Prozent der Mütter mit längerer Erwerbsunterbrechung wollen berufstätig sein, um Geld für die Existenzsicherung der Familie zu verdienen, 71 Prozent, damit die Familie abgesichert ist, wenn der Partner arbeitslos wird.*

Lass Dich zunächst über Deine Möglichkeiten beraten
Wenn Du den Wiedereinstieg in den Beruf planst, findest Du professionellen Rat und Hilfe bei vielen Institutionen. Auf der Webseite www.perspektive-wiedereinstieg.de kann man zum Beispiel einen Online-Wiedereinstiegscheck machen, der gezielte Vorschläge für die persönliche Situation liefert. Viele Arbeitsagenturen bieten regelmäßig Informationsveranstaltungen für Frauen und auch Männer, die in den Beruf zurückkehren möchten. Hier erarbeitet ein Berater oder Vermittler mit Dir in einem persönlichen Gespräch einen individuell auf Dich zugeschnittenen Plan. Außerdem gibt es in vielen Städten und  ommunen Einrichtungen, Verbände oder Initiativen, die sich stark für die Chancen von Frauen im Arbeitsleben einsetzen.

Hessisches Netzwerk für den Wiedereinstieg
Das hessische Wiedereinstiegsprogramm „NeW Netzwerk Wiedereinstieg“ (www.new-hessen.de) begleitet Frauen beim beruflichen Wiedereinstieg durch passgenaue Qualifizierungsangebote, Mentoring, Beratung und Coaching. Dörthe Jung hat das Programm wissenschaftlich unterstützt: „Meine Auswertungen zeigten, dass es zumeist wichtig ist, sich in Bezug auf das Computerwissen auf den neuesten Stand zu bringen. Die Entwicklungen in der Branche, in der man tätig werden möchte, mitzuverfolgen – zum Beispiel über entsprechende Newsletter, den Wirtschaftsteil der Zeitung oder eine Mitgliedschaft in Branchen-Netzwerken bzw. -verbänden – erwies sich ebenfalls als vielfach zielführend.“

Was will ich?
Das Wichtigste ist: Werde Dir darüber klar, was Du willst und was Du kannst! Vielen Frauen mangelt es nach einigen Jahren ohne Job an Selbstbewusstsein. Das Gefühl, nichts geleistet zu haben, ist bei vielen Frauen, die sich fast ausschließlich auf die Hausarbeit und die Familie konzentriert hatten, präsent. Mach Dir klar, dass das so nicht stimmt. Sieh es mal ganz objektiv: Du hast die Familie versorgt, Termine wahrgenommen, Netzwerkarbeit geleistet und vieles mehr!

Bleib selbstbewusst
Wichtig ist, dass der Weg zurück in den Beruf, den Du Dir aussuchst, zu Dir passt: Sei Dir klar darüber, dass es den „richtigen“ Weg nicht gibt. Ob Du Dir eine Vollzeitstelle suchst, erst mal Teilzeit arbeitest oder ob Du Dich fortbilden oder umschulen lassen willst, die Zahl der Arbeitsstunden und die Art des Wiedereinstiegs variieren je nach Belieben. So kannst Du Deine Wünsche, Kenntnisse und Fähigkeiten bei der Jobsuche selbstbewusst vertreten. Vielleicht reizt es Dich auch, Dich selbstständig zu machen?

Netzwerk für Selbstständige: MomPreneurs
Die Berliner Betriebswirtin und Medienberaterin Esther Eisenhardt gründete die Vernetzungsplattform und -initiative MomPreneurs (www.mompreneurs.de) und unterstützt damit andere Mütter auf dem Weg in die Selbstständigkeit. „Wenn ich meine wichtigsten Ratschläge für Gründerinnen zusammenfassen soll, würde ich sagen: Einfach machen. Mut haben. Auf das eigene Gefühl hören. Netzwerken, Fragen stellen, offen sein, lernen, zuhören. Klein anfangen und kleine Schritte gehen – Hauptsache anfangen!“

*Studie „Zeit für Wiedereinstieg – Potenziale und Perspektiven“, Mai 2011, Untersuchung vom DELTA-Institut und von Sinus Sociovision für das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.