Im Rahmen des Modellprojekts Self-Tracking im Freizeitsport befasste sich das JFF – Institut für Medienpädagogik – in Kooperation mit dem Bayerischen Ministerium für Umwelt und Verbraucherschutz sowie der Bayerischen Sportjugend – mit einem hochaktuellen Thema. Innerhalb des Projekts sind dazu eine Studie über Erfahrungen von Jugendlichen mit Self-Tracking und eine Arbeitshilfe für Übungsleiter*innen und Sportlehrkräfte entstanden, die die medienpädagogische Arbeit mit Jugendlichen unterstützen.
Schritte zählen, Puls messen, die Laufstrecke und persönliche Erfolge auf Social-Media-Plattformen veröffentlichen sind beliebte Funktionen von sogenannten Fitness-Trackern. Zum Nutzungsverhalten und den datenschutzrechtlichen Risiken dieser Geräte lagen in Bezug auf jugendliche Nutzer*innen bislang nur wenige wissenschaftliche Expertisen und pädagogische Materialien vor.
Verbraucherschutzminister Thorsten Glauber betonte anlässlich der aktuellen Studienergebnisse: "Self-Tracking ist gerade im Sportalltag von Kindern und Jugendlichen ein hochaktuelles Thema. Mit der neuen Arbeitshilfe möchten wir Trainer, Übungsleiter und Lehrkräfte dabei unterstützen, Kinder und Jugendliche für einen bewussten Umgang mit Self-Tracking zu sensibilisieren. Nur wer weiß, was mit seinen Daten passiert, kann sorgfältig mit ihnen umgehen."
Ziel der jetzt vorgelegten Ergebnisse und Unterlagen ist die Förderung eines kompetenten und reflektierten Umgangs der Jugendlichen mit Self-Tracking-Technologien. Bei der Entwicklung des Projekts wurden die Zielgruppen (Trainer*innen und Sportlehrkräfte sowie Jugendliche im Alter von zwölf bis 18 Jahren) durch unterschiedliche Workshop-Formate beteiligt. Ergänzt wurde die interdisziplinäre Projektarbeit durch die Zusammenarbeit mit Expert*innen aus den Bereichen Daten- und Verbraucherschutz sowie Verbraucherbildung.
„Es steht außer Frage, der Sport wird immer stärker digitalisiert - gerade bei Jugendlichen. Die vorliegende Arbeitshilfe ist dabei für die sportliche Vereinsjugendarbeit eine hervorragende Basis ihnen auch die Chancen und Risiken bewusst zu machen“, stellt der Vorsitzende der Bayerischen Sportjugend Dr. Volker Renz begeistert fest und ergänzt: „Ich wünsche den Sportler*innen über den digitalen Trainingserfolg hinaus, dass sie den Spaß und die Freude an der Bewegung dann noch besser erleben können.“ #ErlebeDeinenSport
Praxisrelevante Forschungsergebnisse
Die Arbeitshilfe umfasst sieben Methodenpakete zu Themen wie Reflexion des eigenen Tracking-Verhaltens oder Daten- und Verbraucherschutz. Das Besondere der Methoden ist, dass die Arbeitshilfe in den Vereinssport, die ehrenamtliche Jugendarbeit sowie den Schulsport integriert werden kann. Die Methoden knüpfen an die Lebenswelt der Jugendlichen an, beinhalten Bewegungsaufgaben und bieten Raum für Austausch untereinander.
Die im Rahmen der wissenschaftlichen Begleitung entstandene explorative Studie mit dem Titel Erfahrungen von Kindern und Jugendlichen mit Self-Tracking im Freizeitsport zeigt die verschiedenen Erfahrungen von Jugendlichen zwischen zwölf und 18 Jahren mit Self-Tracking-Technologien und gibt einen Einblick in die unterschiedlichen Nutzungsmotive. Außerdem wird beschrieben, welche Potenziale Jugendliche in der Nutzung sehen, aber auch welche Risiken sie beim Gebrauch wahrnehmen. Die Studie zeigt, dass Self-Tracking bereits früh Thema für Heranwachsende ist und weist auf deren Unterstützungsbedarfe hin.
Arbeitshilfe und Studie stehen auf der Website https://self-tracking.jff.de zum kostenlosen Download zur Verfügung.