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So erkennen Eltern gute Apps für ihre Kinder

Die Sommerferien verlaufen dieses Jahr anders als gewohnt. Trotzdem unternehmen die meisten Familien Kurztrips oder fahren in den Urlaub. Wenn sich der Zug verspätet oder die Autofahrt zu den Großeltern etwas länger dauert, können Apps dabei helfen, die Reisezeit für Kinder zu verkürzen. Doch welche Inhalte eignen sich für (Klein-)Kinder? Der Medienratgeber „SCHAU HIN! Was Dein Kind mit Medien macht.“ rät Eltern, altersgerechte Angebote zu wählen, die Apps gemeinsam zu testen und für medienfreie Alternativen zu sorgen.

Ob zum Spielen und Lernen, als Rätsel, Puzzle oder Wimmelbuch: Die App-Stores sind mit speziellen Anwendungen für Kinder prall gefüllt. Umso wichtiger ist es, die Angebote genau anzusehen und für die eigenen Kinder sinnvoll auszuwählen. „Gute Kinder-Apps enthalten möglichst keine Werbung oder In-App-Käufe“, sagt Iren Schulz, Mediencoach der Initiative SCHAU HIN!. „Außerdem sollten geeignete Apps leicht überschaubar sein und keine privaten Daten abfragen. Im Idealfall gibt es einen extra Bereich für Eltern mit Informationen zur Anwendung.“

Altersgerechte Angebote wählen
Nicht alle Apps, die kindgerecht aussehen, eignen sich schon für die Jüngsten: Die Altersangaben der App-Stores sind keine zuverlässigen Empfehlungen. Stattdessen können Eltern auf pädagogische Einschätzungen von klick-tipps.net, der Kinder-App-Datenbank des Deutschen Jugendinstituts sowie der Stiftung Lesen und handysektor.de vertrauen. Der Download der ausgewählten App erfolgt am besten durch Mutter oder Vater. Gerade anfangs brauchen Kinder die Begleitung der Eltern.

Vorsicht bei Werbung und In-App-Käufen
Kinder können oft nur schwer zwischen Inhalt und Werbung unterscheiden. In-App-Käufe für neue Tools oder Levels können schnell teuer werden. „Ein wichtiges Kriterium ist, dass möglichst keine Werbung gezeigt und keine Einkaufsoptionen in der App enthalten sind“, sagt Iren Schulz. Auch Verlinkungen zu sozialen Netzwerken oder andere ungeeignete, externe Inhalte sind besonders für jüngere Kinder nicht geeignet. „Es ist daher ratsam, In-App-Käufe in den Geräteeinstellungen mit einem Passwort zu sichern, um sich vor teuren Überraschungen zu schützen“, so die Expertin.

Sicherheitseinstellungen nutzen
Sicherheitslücken und mangelnder Datenschutz stellen für Kinder ernstzunehmende Risiken dar. Um die ungewollte Weitergabe von persönlichen Daten des Kindes zu vermeiden, können Eltern die Berechtigungen für Kamera, Mikrofon und Ortungsdienste in den Geräteeinstellungen kontrollieren und wenn möglich deaktivieren. Da sich diese Berechtigungen bei jedem Update ändern können, ist eine regelmäßige Überprüfung sinnvoll. Weitere hilfreiche Einstellungen für iOS- und Android-Geräte finden Eltern unter schau-hin.info/smartphone-tablet.

Abgesehen von digitalen Spielen lohnt es sich als Familie im Urlaub, auf „analogen“ Zeitvertreib zu setzen. Ratespiele, gemeinsames Singen oder kreative Wortakrobatik sind auch heute noch bei Kindern beliebt, bringen gemeinsamen Spaß und das Reiseziel ein ganzes Stück näher.